All good things come to an end

Nun ist die letzte Woche hier in Valencia angebrochen und es liegen bereits einige Abschiede hinter mir, während andere noch vor mir liegen. Letztes Wochenende habe ich mich von Jessi verabschiedet, wir waren zum Abschluss bei der „Nacht der Künste“ im Palau de la Reina Sofía, der Oper, („Palast der Königin Sofia“) und haben uns dort ein Konzert des Orchesters angehört, was ziemlich beeindruckend war. Danach sind wir eine Kleinigkeit essen gegangen und dann durch den Jardín de Túria zur „Fira de Juliol“ gelaufen, was einem Jahrmarkt gleich kommt.

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Am Abend vorher gab es ein alljährliches Abschiedsessen vom Büro aus, um nochmal Zeit miteinander zu verbringen und sich über das vergangene Jahr auszutauschen, bevor die meisten ihren Sommerurlaub antreten. Das Essen begann zu traditionell spanischer Uhrzeit um 22 Uhr 😀 das Menü bestand aus drei Gängen: Salat und Meeresfrüchte als Vorspeise, Fisch als Hauptspeise und gegen 1 Uhr nachts Kuchen und Torte als Nachspeise.

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Diese Woche war meine vorerst letzte als Englischlehrerin, denn mein Sommerkurs ging am Donnerstag zu Ende. Vergangene Woche hatte ich mit den Schülern ein Quiz gemacht, wofür ich Fragen aus drei Kategorien – Geographie, Geschichte und Allgemeinwissen – mit drei Schwierigkeitsgraden entwickelt hatte und mit Hilfe von Powerpoint und einem Beamer an die Wand projiziert habe. Je nach Schwierigkeitsgrad und richtiger Antwort konnten 10 bis 30 Punkte erspielt werden. Wenn ein Spieler die Antwort nicht wusste oder falsch geantwortet hat, dann konnte ein anderer einspringen und dessen Punkte bei richtiger Antwort ergattern. Außerdem habe ich für die Donnerstage eine interessante Dokumentation über englische Schlösser herausgesucht, den Kursteilnehmern dann auf Englisch und mit englischem Untertitel vorgespielt und ab und zu pausiert, um Verständnisfragen zu klären oder historische Hintergründe zu erläutern. In der letzten Dienstagsstunde haben wir nochmal das Vokabel-Brettspiel der ersten Stunde gespielt, für das ich neue Fragen entwickelt hatte. Alle Fragen drehten sich um das Thema Reise, z.B. wie frage ich nach dem Weg, wie bestelle ich in einem Restaurant oder wie checke ich im Hotel ein.

Außerdem habe ich in der Datenbank der Personas Mayores die Kursinformationen für den kommenden Kurs im Oktober aktualisiert sowie die Datenblätter der Kursleiter auf Vollständigkeit überprüft (ob der richtige Stempel verwendet wurde und alle Kurse, die sie geben, genannt werden), dann habe ich die Informationen im System angeglichen oder einen Vermerk geschrieben, das fehlende Unterlagen noch einzureichen sind.

Ausblick. In der kommenden Woche wird einiges Organisatorisches anfallen: zum einen habe ich mein Abschlussgespräch mit meinem Chef, Herrn Salvador, und zum anderen ein Treffen mit meiner Koordinatorin von XARXA im Kulurzentrum von Mislata.

Am Samstag, den 28.07.2018, trete ich dann meine Heimreise zurück nach Berlin an. Mit einem lachenden Auge, wegen der Vorfreude auf meine Familie und meine Freunde Zuhause und vor allem auf meine Wohnung und mein Bett 😀 und mit einem weinenden Auge, weil ich so viel von hier vermissen werde, die Menschen, die ganze spanische Lebensart und -freude und Valencia – eines Tages werde ich definitiv zurückkommen.

Zum Abschluss noch ein großes DANKESCHÖN, zu allererst an meinen Arbeitgeber, die Senatsverwaltung für Inneres und Sport und meine Berufsschule, die Louise-Schroeder-Schule, speziell Herrn Meins und Frau von Böhmer, die dieses Praktikum überhaupt erst ermöglicht haben, dann an Samantha Sobalvarro von XARXA, die mir diese tolle und außergewöhnliche Praxisstelle vermittelt hat und mich in allen Belangen hier unterstützt hat und schlussendlich an meine Kolleginnen der Servicios Sociales, die mich vom ersten Tag an integriert haben, immer für mich da waren und deren Verdienst es ist, dass ich eine so unglaubliche Zeit hier in Valencia hatte: danke für alles, ich werde euch nie vergessen! Gracias por todo, todo el cariño y apoyo. ¡Nunca voy a olvidarlo!

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¡Hasta luego, Valencia und bis bald! 🙂

Anfang & Ende

Die letzte Woche in unserer WG ging viel zu schnell zu Ende, ab dem 26.06. waren wir nur noch zu zweit, weil Hanne ihre Heimreise früher angetreten hatte. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer. In diesen 5 Monaten waren wir wie eine kleine Familie, die viel zusammen gelacht hat, weshalb am Ende einige Tränen flossen. Die letzten Tage zu zweit verbrachten wir hauptsächlich damit, die Wohnung wieder in den Vorher-Zustand zu versetzen und am Samstag, dem 30.06., ging es dann auch für uns offiziell zu Ende.

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Nach dem Auszug machte ich mich auf den Weg zu meinen neuen Vermietern, deren Büro zum Glück direkt ums Eck war. Genauso wie die neue Wohnung. Hier wohne ich jetzt für die restlichen drei Wochen mit sechs anderen Jungs und Mädels aus Kanada, Frankreich, Slowenien und Valencia zusammen.

Die Temperaturen sind weiterhin sehr quälend für mich, deshalb ist es gut Freunde zu haben, die in klimatisierten Wohnungen leben 😀 hier in der neuen Wohnung gibt es leider keine Klimaanlage. Die vergangenen zwei Wochen war ich jeden Tag mit María und ihrer Familie zusammen; sie hat mir Spanisch-Unterricht gegeben und ich habe ihrem Sohn dabei geholfen, ein englisches Buch über den Zweiten Weltkrieg zu lesen. Nach dem Lernen waren wir dann meistens noch Eis essen und Fußball spielen. Und geteiltes Leid ist wirklich halbes Leid, da ja Spanien auch sehr glanzlos bei der WM ausgeschieden ist… 😀

Am Sonntag nach meinem Einzug in die neue WG habe ich mit zwei meiner Kolleginnen einen Ausflug nach Benitachell, Alicante gemacht. Dort gibt es viele sogenannter „Calas“, Felsstrände mit kristallklarem Wasser.

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Die Cala de Moraig liegt in der Provinz Alicante, ca. 120 km von Valencia entfernt. Scheint so ein Geheimtipp der Spanier zu sein und nur wenige Touristen verirren sich dorthin, weshalb es auch glücklicherweise nicht so überfüllt ist, wie die im Moment an den Stränden. Einer meiner schönsten Tage hier in Spanien 🙂

Bei der Arbeit gibt es seit Anfang der Woche eine Neuerung, denn am 2. Juli haben die Sommerkurse im Zentrum angefangen. Es gibt jeden Tag der Woche 1-2 Workshops, darunter Yoga, Lach-Therapie, Kunstkurse und meinen Englischkurs. Bisher habe ich zwei Stunden gegeben, die erste am Dienstag. Dafür habe ich mir ein Brettspiel ausgedacht, bei dem die Spieler Fragen zu unterschiedlichen Kategorien beantworten müssen. Wenn sie zum Beispiel auf dem Feld „Personal Data“ landen, stelle ich eine persönliche Frage, wie „How old are you?“, „Where are you from?“, „Do you have children?“, die sie verstehen und dann natürlich auf Englisch beantworten müssen. Weitere Felder waren „Numbers“, wo es hauptsächlich um die Uhrzeit und Zählen ging oder „Wheather“, wo die Spieler Fragen zum Wetter beantworten mussten – es lief besser als erwartet und hat den Senioren großen Spaß gemacht. Und wenn sie die Antwort mal nicht wussten, haben sich gegenseitig geholfen; meist wendeten sie sich dabei an Gabriel, den mit Abstand ältesten mit seinen 83 Jahren und erstaunlicherweise wusste er auf jede Frage die passende Antwort .. 🙂

Für Donnerstag hatte ich eine Naturdoku auf Netflix herausgesucht, auf Englisch mit spanischem Untertitel, das kann man ja auch Netflix beliebig einstellen. Danach haben wir darüber gesprochen und ich habe Fragen gestellt, die die Teilnehmer auf Englisch beantworten mussten. Für spanische Muttersprachler, die Englisch lernen, ist die Aussprache und das Verstehen am schwierigsten, da sich Englisch so sehr vom Spanischen unterscheidet. Deshalb versuche ich immer mal wieder Hörverstehen-Übungen in den Unterricht einzubauen, damit sich die Senioren etwas mehr an die Sprache gewöhnen und ich denke, mit jedem Mal verstehen sie ein bisschen mehr.

Hasta luego!

 

WM und leise Abschiede

37 Tage. Meine Zeit hier in Valencia neigt sich langsam dem Ende zu, die Vorfreude auf Zuhause steigt und gleichzeitig wird mir klar, was hier alles vermissen werde.

Seit Anfang Juni ist es (für mich) unerträglich warm hier, jeden Tag mindestens 30-35 Grad und gefühlte 100 % Luftfeuchtigkeit, weshalb meine Mitbewohner und ich die meiste Zeit drinnen oder am Strand verbracht haben. Mir kam es da natürlich sehr gelegen, dass am 14. Juni die WM anfing, sodass ich fast jeden Tag drei Fußballspiele schaue 😀 leider gibt es hier in Valencia kein Public Viewing, wobei ich immer dachte, dass Fußball hier in Spanien mehr als in Deutschland zelebriert wird, aber nun weiß ich, dass Deutschland mit Abstand das Land des Fußballs ist 😀 für das es natürlich traurig wäre, nicht mal die Gruppenphase zu überstehen. Aber wir hoffen das Beste.

Noch bleiben uns 10 Tage hier in der WG, dann ziehe ich für den letzten Monat in eine neue WG und meine Mitbewohner gehen zurück nach Hause. Ich habe das Gefühl, ich habe hier wirklich Freunde fürs Leben gefunden und bin glücklich, dass ich mich auf das WG-Leben eingelassen habe. Es hat so vieles erleichtert und ich hatte großes Glück, mit Menschen zusammenzuleben, mit denen ich vom ersten Moment an auf einer Wellenlänge war.

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Heute haben auch die Kurse im Zentrum offiziell ihr Ende gefunden, somit herrschte die ganze Woche etwas Abschiedsstimmung bei der Arbeit. Gestern gab es ein großes Abschiedsessen mit meinem Englischkurs, fast alle waren da und es gab Sandwiches, Getränke und Geschenke – womit ich wirklich nicht gerechnet habe.

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Ich war wirklich baff, wie viel Mühe und Gedanken sie sich gemacht haben, um mir ihre Wertschätzung zu zeigen, wobei das nicht mal nötig gewesen wäre. Die Zuneigung, Freundlichkeit und Offenheit, die sie mir von Anfang an entgegengebracht haben, hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass ich eine unglaubliche Erfahrung hier in Valencia hatte. Und das ist etwas, was mir auf jeden Fall fehlen wird und ich werde mich sicher immer daran zurückerinnern.

Zum Glück werden ich einige von den Kursteilnehmern im Sommerkurs wiedersehen. Inzwischen habe ich genug Teilnehmer für den Kurs zusammen, d.h. seit einer Woche bin ich am Planen, wie ich den Unterricht gestalte. Es wird folgendermaßen ablaufen: ab 03.07. werde ich 3 Wochen lang, immer dienstags und donnerstags, von 10-12 Uhr Englischunterricht geben. Diesmal alleine, d.h. ohne Unterstützung des Englischlehrers José Ángel. Dienstags werden wir englische Spiele machen, in denen die Schüler ihren Wortschatz und Aussprache verbessern können und donnerstags werden wir englische Videos oder Filme schauen, um das Hörverstehen zu trainieren und anschließend werden wir darüber sprechen.

Ich melde mich das nächste Mal aus meiner neuen Wohnung! 🙂

 

 

Noch zwei Monate

Um genau zu sein, noch 55 Tage. Schon ist der Juni da und das Wetter spielt verrückt. In meinem letzten Blog-Eintrag hatte ich vom Sommer geschrieben, wie warm es wurde.. tja, seitdem hat es eigentlich nur geregnet oder es war stürmisch und nur um die 20 Grad.. vergangene Nacht gab es ein Gewitter, das ich in dieser Form noch nie erlebt habe. Selbst die Valencianer sagen, dass so ein Wetter sehr ungewöhnlich ist. Ich hoffe auf baldige Besserung 😀

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Die vergangene Woche war ganz dem Thema Aus- und Vorstellungen der Senioren des Zentrums gewidmet: am Dienstag habe ich María, meine Tutorin bei den Personas Mayores, und Toni, den organisatorischen Leiter, in das Kulturzentrum Mislatas begleitet, um dort letzte Vorbereitungen für den anstehenden Abend zu treffen. Auf dem Programm standen eine musikalische Aufführung mit traditionellen spanischen Instrumenten, Lieder in valenciano und Verlesen von selbstverfassten Gedichten. Außerdem wurde eine Ausstellung eröffnet, bei der alle Werke, die die Senioren während des ganzen Jahres gebastelt oder hergestellt haben, gezeigt wurden.

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Am Donnerstag wurde eine weitere Ausstellung eröffnet, wo die Werke des Fotografie-Kurses gezeigt wurden. Am Freitag fand ein Event mit 3.000 Besuchern auf dem Plaza Mayor statt, weswegen meine Tutorin María außerhalb unterwegs war. Deshalb bat sie mich, für sie die Beratungsgespräche mit den Interessenten für die Sommerkurse und die Kurse, die ab Oktober stattfinden, zu führen. Die jetzigen Kurse enden am 20. Juni und ab dem 4. Juli finden die Sommerkurse statt. Sie gab mir alle nötigen Informationen und ich nahm den Platz an ihrem Schreibtisch ein. Also verbrachte ich den Rest meines Arbeitstages damit Beratungsgespräche zu führen und fasste das Wichtigste für María zusammen. Letztlich hat alles gut geklappt, beide Seiten bekamen die Infos, die sie brauchten und ich war schon ein bisschen stolz 😀

Ansonsten bereitete ich den Unterricht für die nächste Woche vor, diesmal habe ich mich wieder für eine Hörverstehen-Übung entschieden, wofür ich ein Video von YouTube herausgesucht habe, mit englischen Untertiteln und einfacher Sprache. Dazu habe ich Fragen verfasst, die sich die Schüler dann gegenseitig stellen sollen. Nach dem kommenden Dienstag findet der Praxisunterricht nur noch 2x statt, aber María und ich überlegen, dass ich den Kurs eventuell im Juli alleine fortsetze, sprich ohne Untersützung des Englischlehrers José Ángel, da dieser ab Juli im Urlaub hat. Aber ich denke schon, dass ich mir das zutraue, den Unterricht alleine durchzuführen, da die Schüler und ich uns inzwischen gut kennen und gut miteinander zurecht kommen. Am Dienstag werde ich mal anfragen, ob Interesse daran besteht, den Kurs im Juli fortzusetzen. Mal sehen, ob er zustande kommt..

Im Bereich der Servicios Sociales blieben meine Aufgaben dieselben, d.h. ich bereitete die Bescheide auf finanzielle Hilfe zum Lebensunterhalt vor und legte sie meinem Chef zur Unterschrift vor. Ansonsten fertigte ich noch 500 Kopien der Anmeldeformulare für die Sommerkurse.

Neben der Arbeit konnte man die ganze Woche wegen des schlechten Wetters leider nicht wirklich viel draußen unternehmen. Samstagmorgens sind meine Mitbewohner und ich um 5 Uhr aufgestanden, um uns den Sonnenaufgang am Strand anzuschauen und es sind schöne Bilder dabei entstanden.. 🙂

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Endlich Sommer!

Jaa endlich ist der Sommer in Valencia angekommen – graue, windige und verregnete Tage sind strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel gewichen. Wir kratzen langsam an den 30 Grad und wahrscheinlich kommen nochmal 10 dazu.. ohje 😀

Stand jetzt sind es noch 65 Tage, die ich hier bin. Etwas mehr als 2 Monate. Unglaublich, wie schnell die Zeit hier vergangen ist. Vor allem der Mai ging vorbei wie im Flug. Das lag aber vor allem daran, dass ich so gut wie jeden Tag unterwegs war – zum einen habe ich jede Woche an drei Tagen Nachhilfe gegeben, 2 x Deutsch und 1 x Englisch. Donnerstags verbringe ich jetzt meist mit meiner Spanischen „Familie“ – mit Cristina und ihrem Mann José Luis. Dann wird gekocht, alte Geschichten erzählt und Deutsch gelernt. An den Wochenenden bin ich meist mit meinen Mitbewohnern unterwegs, wir waren letztens Tapas essen oder wir verbringen unsere Zeit am Meer. Zum anderen hatte ich auch noch Besuch von meinen Eltern, was sehr schön war.

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Am 16. Mai sind sie angekommen und es gab eine tränenreiche Begrüßung am Flughafen – das letzte Mal habe ich meine Eltern an Weihnachten gesehen, dementsprechend groß war natürlich die Wiedersehensfreude. Am nächsten Tag haben wir uns an meiner Praxisstelle getroffen und ich habe ihnen all meine Kollegen vorgestellt, die alle sehr aufgeregt und glücklich waren, meine Eltern kennenzulernen. Meine Tutorin María hat ihnen auch noch eine kleine Führung durch’s Zentrum gegeben. Danach haben wir Cristina zu Hause abgeholt und sind mit ihr einen Kaffee trinken gegangen. Cristina hat extra für meine Eltern einen langen Brief auf Deutsch (mit ein bisschen Hilfe.. :P) geschrieben, worüber sie sich sehr gefreut haben. Die nächsten Tage waren wir viel unterwegs, haben uns Valencia angeschaut, darunter auch die Stadt der Künste und Wissenschaften und Albufera, waren gut Essen und am Strand, Mama und ich waren sogar schon etwas im Meer schwimmen.

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Am Montagabend haben wir uns schweren Herzens verabschiedet, meine Mama wäre am liebsten geblieben.. aber jetzt ist es ja nicht mehr lange, bis ich wieder Zuhause bin.

Der Englischunterricht mit meinen Senioren läuft auch weiterhin gut, letztens habe ich ein Englisches YouTube Video herausgesucht und Fragenkarten dazu geschrieben, dann haben sie Paare gebildet und sich gegenseitig Fragen über das Video gestellt. Meine letzte Unterrichtsstunde war gestern; für diese habe ich mal wieder ein paar Role Play Texte geschrieben, vor allem über Themen, die im Englisch Grammatikkurs behandelt wurden, wie z.B. Wegbeschreibungen. So konnten sie das theoretisch Gelernte direkt praktisch anwenden. Briefe schreiben sie auch fleißig weiter..

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Der Mann, der diesen Brief geschrieben hat, ist wirklich beeindruckend. Er ist 82 Jahre alt und seit zwei Jahren verwitwet, nachdem er und seine Frau 54 Jahre verheiratet waren. Er kann auch nicht mehr so gut laufen und hatte auch vor kurzem einen Unfall, bei dem er sich die Schulter gebrochen hat. Trotzdem kommt er jede Woche zu meinem Kurs, jedes Mal strahlt er übers ganze Gesicht. Trotz all dieser negativen Ereignisse ist er so positiv, der Raum fängt richtig an zu leuchten, wenn er ihn betritt. Und gestern hat er mir diesen zweiseitigen Brief in die Hand gedrückt, per Hand geschrieben und in richtig gutem Englisch, das bei weitem besser ist als das der Leute, die 20 Jahre jünger sind als er. Ich weiß jetzt schon, dass ich die Senioren, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, sehr vermissen werde..

Im Bereich der Servicios Sociales habe ich auch weiterhin gut zu tun. Hauptsächlich bereite ich die Bescheide für finanzielle Unterstützung zum Lebensunterhalt vor, d.h. ich aktualisiere vorgefertigte Schreiben mit dem aktuellen Datum und einer laufenden Nummer, füge den Namen des Antragstellers ein, drucke und stemple die Bescheide und lege sie meinem Chef zur Unterschrift vor. Außerdem arbeite ich viel mit der Datenbank Microsoft Access, wo ich nach dem Namen des Antragstellers suche und dessen Formulare bzw. Anträge mit dem entsprechenden Aktenzeichen versehe. Außerdem kümmere ich mich zusammen mit einer anderen Praktikantin regelmäßig um die Ablage.

Sonnige Grüße nach Deutschland! 🙂

Sprachen über Sprachen.

Lang, lang ist’s her, aber heute finde ich endlich mal die Zeit, wieder mal etwas zu meinem Blog hinzuzufügen 🙂

Nach dem Besuch aus der Hauptstadt habe ich das Wochenende darauf meine liebe Freundin Ann-Marie aus meiner Heimatstadt Coburg hier empfangen. Unter anderem  haben wir einen Ausflug nach „Albufera“ gemacht, mit dem Bus sind es ca. 30 mins bis dort hin. Albufera ist ein Naturschutzgebiet mit wilden Stränden, Dünen, Wäldern, Reisfeldern und einem großen See, auf dem man mit Booten fahren kann. Das haben wir auch gemacht und wurden mit ca. 5 anderen Personen eine Stunde lang über denn See und durch die Reisfelder kutschiert.

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Ansonsten bin ich jetzt offiziell Nachhilfelehrerin für Englisch und Deutsch und bekomme auch noch Spanisch Unterricht 😀 deshalb auch der Titel des Blog-Eintrages. Das Lernen und Vermitteln der Sprachen und die Vorbereitung auf die Nachhilfestunden nimmt inzwischen einiges meiner Freizeit ein. Seit zwei Wochen werde ich jeden Montagabend von meiner Tutorin abgeholt, dann fahren wir zu ihr nach Hause und dort helfe ich ihrem Sohn mit seinen Deutsch-Hausaufgaben; Deutsch belegt er als Wahlpflichtfach in der Schule. Am schwersten fällt ihm die Aussprache, aber daran arbeiten wir noch 🙂 im Gegenzug gibt mir meine Tutorin im Anschluss Spanisch-Unterricht. Obwohl mir das Sprechen inzwischen leichter fällt als noch zu Beginn des Praktikums, habe ich immer noch Schwierigkeiten damit, alles zu verstehen. Vor allem wird es schwer, wenn die Spanier unter sich reden oder ich am Telefon sprechen muss – was für mich momentan noch unmöglich ist. Denn dann sprechen die Leute so schnell, dass ich wirklich gar nichts oder nur Satzfragmente verstehe. Deshalb machen wir jetzt kurze Hörverstehen-Übungen, in denen spanische Muttersprachler in ihrer „Original-Geschwindigkeit“ sprechen und nicht in dem Tempo, das sie meinem anpassen, wenn sie merken, dass ich sie nicht verstehe. Dann erklärt sie mir noch die Grammatik, wie z.B. wann benutze ich welche Zeit und die richtige Betonung, weil ich immer noch sehr an meiner lateinamerikanischen Aussprache hänge.. in der ja das spanische „c“ und „z“ wie „s“ ausgesprochen wird, hier wird es aber „gelispelt“. Daran muss ich mich wirklich noch gewöhnen 😉 Außerdem gebe ich jeden Dienstagabend dem Sohn der Schwägerin einer Kollegin Englisch Nachhilfe, dazu suche ich dann meist Übungen aus dem Internet. Manchmal sind meine Erklärungen noch etwas holprig, da ich ja meine erste Fremdsprache (Englisch) mit meiner zweiten (Spanisch) erklären muss und wenn die zweite schlechter als die erste ist, kann das manchmal etwas schwierig werden 😀 aber die Jungs sind da zum Glück etwas nachsichtig mit mir 🙂

Wie bereits in meinem vorherigen Beitrag angekündigt, habe ich die Antwortschreiben der Kursteilnehmer des Englisch-Praxiskurses erhalten. Es sind wirklich tolle Briefe dabei rausgekommen:

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Einige kleine und größere Korrekturen musste ich noch vornehmen, da die Senioren die Briefe fast ohne fremde Hilfe, bis auf die Arbeitsblätter mit einigen Beispielsätzen, die ich ihnen ausgeteilt hatte, geschrieben haben. Am Mittwoch werde ich einigen ihre korrigierten Briefe zurückgeben, damit sie sie verbessern und wir sie nächste Woche einscannen und nach Mannheim schicken können. Insgesamt bin ich wirklich erstaunt und auch stolz darauf, wie viel Mühe sich jeder Einzelne gegeben hat und dass alle mit so viel Eifer und Freude dabei sind.

Achja, einen kleinen Auftritt im Lokalfernsehen hatte ich auch noch 😀 letzte Woche war ein Fernsehteam im Zentrum und hat Beiträge über die neuen Kurse gemacht, wovon eben einer der Englisch-Praxiskurs ist. Zuerst haben sie José Ángel und mich beim Unterrichten gefilmt und dann Einzelinterviews mit uns geführt. Ich war so aufgeregt, aber ich glaube, ich habe mich einigermaßen gut verkauft.. Sie wollten von mir zum Beispiel wissen, wer ich bin, woher ich komme, was genau meine Aufgabe im Zentrum ist und wie wir auf die Idee kamen den Praxiskurs einzuführen und wie er bei den Senioren ankommt. War auf jeden Fall mal was anderes 😀

So, das war’s erstmal wieder von mir.

Grüße nach Deutschland!

 

 

Erster Besuch

Vergangene Woche war einiges los, am Dienstag war mein Geburtstag. Am Tag zuvor haben Hanne und ich Brownies gebacken, die ich dann mit auf die Arbeit genommen habe. Meine Kollegen und die Teilnehmer des Englisch Praxis-Kurses haben sich sehr darüber gefreut – und ich mich auch: zu Beginn des Kurses kam eine Dame zu mir und überreichte mir einen großen Topf Blumen 🙂 dafür haben alle Kursteilnehmer zusammengelegt. Danach haben sie noch für mich gesungen, was sehr süß von ihnen war und mich echt gerührt hat. Nach der Arbeit hat mein größtes Geburtstagsgeschenk auf mich gewartet: meine beste Freundin Steffi und ihre Familie sind in Valencia angekommen. Bei amerikanischen Burgern und spanischem Sangria haben wir ein bisschen gefeiert 🙂 wieder Zuhause, haben mich meine Mitbewohner mit einer Kiste Erdbeeren und einem großen Glas Nutella erwartet 🙂

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Die ganze Woche waren wir viel unterwegs, haben uns die Stadt angeschaut, waren am Meer und haben gut gegessen. Am letzten Tag waren wir noch im L’Oceanogràfic, dem größten Aquarium Europas mit einer Fläche von rund 110.000 m² und einem Fassungsvermögen von ca. 42 Millionen Litern Wasser. Das Wetter war die ganze Zeit leider nicht so auf unserer Seite, zu der Zeit war es doch wirklich in Deutschland wärmer 😀 aber wir haben das beste daraus gemacht.

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Paella valenciana (jedoch nur mit Hühnchen und ohne Hase…)

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Arbeiten war ich während der Woche natürlich auch. Am Mittwoch habe ich das erste Mal den Englisch Grammatik-Kurs geleitet. Vorher hatte ich von José Ángel, dem Englischlehrer, die Unterrichtsmaterialien bekommen und habe dann anhand eines Videos und einiger Übungsaufgaben das Konditional „would“ und „should“ erklärt.

Donnerstag galt dann wieder der Unterrichtsvorbereitung für den Englisch Praxis-Kurs. Dieses Mal habe ich mich für das Spiel „Who am I?“ entschieden, sprich zwei Personen erhalten jeweils den Namen eines Tieres oder einer bekannten Persönlichkeit und stellen sich dann gegenseitig Fragen, um das Tier oder den Namen der Person zu erraten. Heute kam das Spiel zur Anwendung und es hat den Senioren gut gefallen, da sie neue Wörter und Sätze gelernt haben. Als Hausaufgabe sollen sie nun damit beginnen, Briefe zu schreiben, denn gestern habe ich die ersten Briefe aus einem Seniorenzentrum aus Mannheim per E-Mail erhalten. In der nächsten Stunde werden wir die Briefe dann korrigieren, einscannen und dem Zentrum in Deutschland schicken. Zur Hilfe habe ich den Kursteilnehmern einige Satzfragmente an die Hand gegeben, damit ihnen das Schreiben leichter fällt. Die Sätze, die sie nicht selbst formulieren können, sollen sie erstmal auf Spanisch schreiben und wir werden sie dann zusammen übersetzen.

Freitag und gestern war ich im Bereich der Servicios Sociales und habe neben der üblichen Ablage, die ich einmal in der Woche erledige, die Namen der Antragsteller auf finanzielle Unterstützung aus einer Datei in vorgefertigte Formulare eingefügt, ausgedruckt, gestempelt und meinem Chef zur Unterschrift vorgelegt. Von den bereits unterschriebenen Formularen habe ich Kopien angefertigt. Die Antragsteller müssen, wenn ihnen finanzielle Unterstützung gewährt wird, in die Behörde kommen , um den Bescheid zu unterschreiben. Eine Ausfertigung des Schreibens verbleibt in der Behörde. Nur wenn die Unterstützung versagt wird, werden die Ablehnungsschreiben den Antragstellern zugesendet.

Ausblick: Am Freitag bekomme ich Besuch von einer Freundin aus München und für nächste Woche bin ich schon gespannt, was die Kursteilnehmer an selbst geschriebenen Briefen mitbringen.

Bis bald!

 

 

Ostern – Semana Santa

Um Ostern herum wurde es sehr ruhig in Valencia, es gab zwar viele Prozessionen, die wir aber nicht besucht haben, weil meine Mitbewohner und ich nicht wirklich religiös sind und wir noch ein bisschen Fallas-geschädigt waren :D. Aber am Ostersonntag haben wir uns die Messe in der Catedral de Santa María de Valencia angeschaut, sie ist die Kathedrale des römisch-katholischen Erzbistums Valencia.

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Es war interessant zu sehen, wie eine katholische Messe in Spanien abläuft: viel Musik, Gesang und eine sehr andächtige, ehrfürchtige Stimmung. Vor ca. 20 Jahren war Spanien ein katholisch geprägtes Land und um die 92 % der Spanier waren gläubige Katholiken. Seitdem sinkt die Zahl der Gläubigen jedoch immer mehr und Stand 2015 ergaben Umfragen, dass nur noch 68 % dem katholischen Glauben angehören.

Da das Wetter momentan etwas wechselhaft und typisch April-mäßig ist, haben Hanne und ich zusammen mit anderen Erasmus Studenten der Universitat Politècnica de València den schönsten Tag der Woche (Donnerstag) genutzt und am Strand verbracht. Von meiner Arbeitsstelle aus bin ich mit der Metro in ca. 20 Minuten am Stand 🙂 Mislata - Strand

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Freitag war ich nach der Feierabend mit meinen Arbeitskollegen in einer Bar, wo anlässlich eines Geburtstages im Büro zu Wein, Bier, Paella und anderen Tapas eingeladen wurde. Die Stimmung war ausgelassen und ein guter Start ins Wochenende 🙂

Gestern haben Hanne und ich dann noch Besorgungen für meinen Geburtstag kommende Woche gemacht, da ich im Büro gerne etwas ausgeben möchte – vor allem, da ich ja auch immer bei Geburtstagen bedacht werde. Habe mich für Brownies entschieden, die wir morgen backen werden – hoffe, sie werden was 😀

Aufgrund der Osterwoche und der Feiertage war es im Zentrum diese Woche relativ ruhig und es fanden keine Workshops und Kurse statt, also fiel demnach auch der Englischkurs aus. Daher habe ich die gesamte Woche im Bereich der Servicios Sociales verbracht, wo ich vor allem Dokumente sortiert, Kopien angefertigt, Daten in Excel Tabellen eingegeben und Akten zur Bearbeitung herausgesucht habe.

Das sah meist so aus:

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Kommende Woche finden zum Glück wieder Kurse statt, was wieder etwas mehr Abwechslung bringen wird 🙂 aber die allgemeine Büroarbeit, zu der man im laufenden Betrieb nicht kommt, muss ja auch irgendwann erledigt werden und dann helfen alle zusammen.

Wie bereits erwähnt, habe ich kommende Woche Geburtstag und bekomme deswegen am Dienstag für die ganze Woche Besuch aus Berlin, worauf ich mich sehr freue 🙂 vor allem ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür, da ich in der letzten Woche und während der Feiertage das erste Mal richtig Heimweh hatte.

Zum Schluss noch ein lieber Gruß an meine Kollegen der Berliner Polizei 🙂 ein Schnappschuss von einer Polizeistation direkt am Strand.

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Palmen, Strand und Resümee.

Seit meinem letzten Beitrag ist ja nun etwas Zeit vergangen, allzu viel gibt es aber nicht zu berichten.

Die Fallas sind vorbei und haben mit der Verbrennung der Figuren, „La Crema“, geendet:

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Danach wurde es ziemlich ruhig in der Stadt – kein Wunder, dann die Leute hier waren immerhin einen Monat lang Tag & Nacht auf den Beinen. Jeden Tag, jede Nacht während der Fallas: Paraden, Paraden und noch mehr Paraden. Wenn die eine um drei Uhr nachts vorbei war, begann die nächste zwei Stunden später.. und zwischendurch immer wieder Feuerwerkskörper, die man hier oben im dritten Stock unseres Hauses gespürt hat – glaube nicht, dass solche Kracher in Deutschland legal wären 😀 … also viel Schlaf haben wir nicht bekommen, deswegen waren wir nicht allzu traurig, als alles vorbei war..

An einem Wochenende war ich mal allein unterwegs und habe mir den Strand angeschaut, da es nun auch endlich wärmer wird. Diese Woche hatten wir 31 Grad – während in Berlin weiterhin der Schnee fiel… Wahnsinn 😀

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Der Hafen, la Marina 

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Der Stand, Playa de la Malvarrosa

Nun sind die ersten zwei Monate meines Auslandspraktikums vorbei und ich finde, es ist Zeit für ein kurzes Resümee 🙂

Bevor ich hierhergekommen bin, hatte ich neben der ganzen Vorfreude auf dieses Abenteuer, auch gewisse Befürchtungen und Angst.. Angst vor dem Ungewissen, vor dem, was mich erwarten würde.. ein fremdes Land, das man nur vom Urlaub kennt, eine fremde Sprache, eine fremde Kultur.

Ich hatte Angst, mich hier in meiner WG nicht wohlzufühlen, dass ich mit den Menschen, mit denen ich hier zusammenwohne, nicht klar kommen würde, dass einfach jeder sein Ding machen würde und es keine gemeinsamen Interessen gäbe, man dadurch keinen Anschluss findet und sich etwas verloren fühlt. Ich muss dazu sagen, das hier gerade ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich in einer WG wohne. In den zwei Monaten, in denen ich nun mit Wally und Hanne zusammenlebe, sind wir Freunde geworden. Wir unternehmen viel zusammen, können über alles reden und haben denselben Humor. Ich muss wirklich sagen, dass ich mich hier in dieser Wohnung Zuhause fühle, gern nach Hause komme und das hilft sehr.

Ich hatte Angst, ich würde große Schwierigkeiten mit der Sprache haben, dass ich nichts verstehen würde und ich mich nicht artikulieren könnte. Zwar hatte ich ein Jahr Spanisch Unterricht in einer Sprachenschule und bin gelernte Fremdsprachen-korrespondentin für Englisch und Spanisch, aber es ist nochmal was ganz anderes, wenn man in einem Land lebt und arbeitet, wo nur diese Sprache gesprochen wird und man sich nicht notfalls mit Englisch behelfen kann. Ich muss auch zugeben, dass mir der Anfang schwer fiel, zu verstehen und zu sprechen. Man fühlt sich unsicher, zweifelt an sich selbst und hat Hemmungen zu sprechen – vor allem mit Muttersprachlern zu sprechen. Meine Kollegen waren mir allerdings eine große Hilfe, sie haben versucht langsam und deutlich zu sprechen und auch Cristina, die Dame aus dem Center, der ich Deutsch Unterricht gebe, hat mir sehr geholfen. Und dadurch dass ich dann jeden Tag auf der Arbeit oder mit Cristina gezwungen war, Spanisch zu sprechen, habe ich mich irgendwann daran gewöhnt und auch die Kopfschmerzen, die ich jeden Tag nach der Arbeit hatte, wenn ich den ganzen Tag Spanisch sprechen musste, was mich viel Kraft und Konzentration gekostet hat, sind verschwunden. Nach den zwei Monaten fällt es mir nicht mehr schwer Spanisch zu sprechen. Alles verstehe ich immer noch nicht, aber es wird jeden Tag ein bisschen besser.

Ich hatte Angst, dass mir die Arbeit nicht gefallen würde, dass mein Chef nichts mit mir anzufangen wüsste, ich nichts zu tun hätte oder nur Dinge tun müsste, die mir keinen Spaß machen, dass ich mit meinen Kollegen nicht klar kommen würde, dass sie mich nicht akzeptieren. Nun ist es aber zum Glück so, dass ich mich sehr gut mit meinen Kollegen verstehe, sie sind sehr bemüht und nett zu mir, wir gehen jeden Tag zusammen Mittagessen und auch so verstehen wir uns gut und die Arbeit macht dadurch mehr Spaß. Ich habe die Möglichkeit meine eigenen Ideen einzubringen und ich bin glücklich, dass mein Chef und meine Kollegen alles dafür tun, dass ich mich dort wohl und eingebunden fühle. Mit der Vorbereitung und Durchführung des Englisch Kurses und dem Briefprojekt mit den Seniorenzentren in Deutschland habe ich sogar die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten und kreativ zu sein.

IMG_20180328_154619_518Vergangene Woche habe ich den Senioren im Kurs von dem Projekt erzählt und sie waren Feuer und Flamme und wollten sofort mit dem Schreiben beginnen. Allerdings ist der Plan, erst auf die Briefe aus Deutschland zu warten und daraufhin Antwortschreiben zu verfassen. Ich habe dafür einige Arbeitsblätter erstellt, mit deren Hilfe die Senioren die Briefe schreiben können; Vokabeln, Beispielsätze bzw. Opening Phrases und einen Beispiel Brief. Wenn die ersten Briefe hier ankommen, was Mitte April, wenn meine nächste Stunde ist, der Fall sein sollte, wird entweder eine Person von hier einer Person aus Deutschland antworten oder 2-3 zusammen, weil wir noch nicht wissen, wieviele Briefe wir tatsächlich erhalten werden.

Schlussendlich kann ich sagen, dass sich meine anfänglichen Bedenken aufgelöst haben und ich mich in den vergangenen zwei Monaten sehr gut hier eingelebt habe, mein Spanisch sich wesentlich verbessert hat und ich glücklich darüber bin, diesen Schritt gemacht zu haben.

 

An die Zweifler da draußen: wenn ihr die Chance bekommen solltet, dieses Auslandspraktikum zu machen, dann nehmt sie wahr! Auch wenn es manchmal nicht so einfach ist: es ist lohnt sich, diese Schwierigkeiten zu überwinden, denn es ist eine Erfahrung, auf die man nicht verzichten sollte und die einen persönlich und beruflich weiterbringt.

Sonnige Grüße nach Deutschland und Frohe Ostern 🙂 !

 

 

Fallas, Fallas, Fallas…

Diese Woche stand ganz im Zeichen der Fallas, mit meinen Kollegen war ich bei zahlreichen Veranstaltungen. Dazu aber später mehr.

Am Dienstag hatte ich also meine erste Englisch Unterrichtsstunde. Vor mir saßen 25 Senioren, die gespannt darauf warteten, was da nun kommen würde. Der Englishlehrer, José Ángel, hielt sich im Hintergrund, bereit mir zu helfen, wenn ich nicht weiterkommen würde. Zuerst habe ich die Senioren gebeten, Zweierteams zu bilden, dann habe ich ihnen die von mir geschriebenen kurzen Texte bzw. Dialoge ausgeteilt und sie dann vor der Klasse laut vorgelesen, damit die Senioren die richtige Aussprache der Wörter hören konnten. Anschließend haben José Ángel und ich das Role Play vorgeführt, was für das Verständnis des Spiels einfacher schien als es nur theoretisch zu erklären. Anfangs lief das Ganze noch etwas holprig, nachdem die Senioren das Role Play aber verstanden hatten, hatten sie sichtlich Freude daran. Ich bin dann zu jedem einzelnen Paar gegangen und habe mir angehört, wie sie es machen. Es war so schön zu sehen, dass sie Spaß daran hatten und wie stolz sie auf sich selbst waren, wenn ihre Antworten richtig waren oder sie die Wörter einfach richtig ausgesprochen haben. Nach der Stunde, die wie im Flug verging, kamen einige der Senioren zu mir, bedankten sich und sagten, wie sehr sie sich schon auf die nächste Stunde freuen. Meine erste Unterrichtsstunde war also ein voller Erfolg 🙂 José Ángel und ich haben uns jetzt darauf verständigt, dass ich alle 2 Wochen die Stunde abgehalten werde, die ich dann donnerstags immer vorbereiten werde. Für die nächste Stunde habe ich auch schon eine Idee 🙂 ich hätte nie gedacht, dass mir unterrichten Spaß machen würde oder dass ich im Rahmen dieser Ausbildung diese Möglichkeit überhaupt ergeben würde, aber ich nehme alles mit, was geht. Ich habe das Gefühl, dass alles, was ich hier mache, mich irgendwie weiterbringt, seien es Erfahrungen beruflicher oder persönlicher Natur.

Am Donnerstag habe ich mich wieder mit dem Briefprojekt beschäftigt und endlich einen Erfolg erzielt: ein Zentrum der AWO in Heidelberg ist sehr interessiert und sie sind schon dabei die ersten Briefe an unser Zentrum hier zu schreiben. Anfang April sollen die ersten hier ankommen. Ich bin gespannt 🙂 und ein weiteres Zentrum aus Mannheim wäre auch interessiert..

Nun aber zurück zum Anfang dieses Beitrages..

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Los ging es am Mittwochabend mit den Luzes (dt: Lichter), wo große Gebilde aus Metall, die über die Straßen gespannt waren, illuminiert wurden. Die Bilder sind im Bezirk Ruzafa aufgenommen.

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Falla auf dem Plaza de Ayuntamiento

Freitag und Samstag war ich mit Jessi unterwegs, einer anderen Praktikantin aus dem Center und wir haben uns die wichtigsten Fallas angeschaut. Davon gibt es in der ganzen Stadt vier Stück und eine davon kostet um die 500.000 € ….

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eine der wichtigsten Fallas auf dem Plaza del Pilar

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meine Begleiterin Jessi und ich 🙂

Heute Nacht um 01:30 Uhr fand ein 20-minütiges Feuerwerk statt, die Gran Nit del Foc. Damit wird der letzte Tag der Fallas, der heute ist, eingeläutet.

Nit del Foc

Heute Nacht um 22 Uhr werden die kleinen Fallas, die wir in der Ausstellung im Museum der Wissenschaften gesehen haben, abgebrannt und um 0:00 Uhr die großen Fallas. Als letzte wird die Falla auf dem Plaza de Ayuntamiento angebrannt. Zum Glück müssen meine Mitbewohner und ich nicht weit laufen, da sich eine der vier wichtigsten Fallas bei uns ums Eck befindet 😛

Fotos folgen….